Bekommt Wachau doch noch eine weiterführende Schule?

Neben der im Moment anhaltenden Probleme resultierend aus der Corona-Pandemie, welche sich um Präsenzunterricht, Beschulung zu Hause und regelmäßiger Testung ranken, gilt es weiterhin dringend weitere Kapazitäten im Sektor der Oberschulen und Gymnasien zu schaffen. Die aktuell genutzten Interimscontainer an etlichen Schulstandorten können keine Dauerlösung sein. So arbeitet das Landratsamt als Träger der öffentlichen Schulen im Landkreis Bautzen am Standort Arnsdorf momentan an der Umsetzung der Neuauflage einer Oberschule.

Noch lieber hätte Wachaus Bürgermeister Veit Künzelmann die „neue“ Oberschule allerdings in seiner Gemeinde gesehen, denn auch hier verstreuen sich die Schülerströme Richtung Radeberg und Ottendorf-Okrilla. Wachau verlor ebenfalls Mitte der 2000er seine Oberschule, damals noch Mittelschule genannt, aufgrund der als notwendig erachteten Schulschließungen. Nun wird das Gebäude als Grundschule mit Hort genutzt. Um ein weiteres Bildungsangebot zu schaffen, ist Bürgermeister Veit Künzelmann unter anderem mit dem Seifersdorfer Jan Schneider ins Gespräch gekommen. Der zugezogene Immobilienmakler hatte die Idee, einen privaten Träger für das Projekt ins Boot zu holen und schlug dafür die Rahn Education vor. Diese gemeinnützige Schulgesellschaft betreibt bereits 40 Bildungsstandorte im In- und Ausland. Vor allem in Leipzig konnte das Port Folio an Einrichtungen um etliche Rahn-Schulen erweitert werden. Aktuell wird zudem ein Gymnasium in Weinböhla aufgebaut. Doch auch weitere private Träger wurden bereits angefragt.

Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, ob sich eine solche Schule an einem bestimmten Standort lohnt, wird beispielsweise die Vorgründung einer Rahn-Schule in Schulcontainern vorgenommen. So sehen die Verantwortlichen genau, wie das Angebot angenommen wird. Erst wenn sich der Bedarf bestätigt und die Nachfrage vorhanden ist, beginnt der Bau eines Schulgebäudes. So könnte es auch in Wachau passieren.

Das gut strukturierte Angebot der Rahn-Schulen, welches sich vor allem auch an der musikalischen Bildung sowie viel Sport und Bewegung orientiert, könnten interessierte Eltern mit ihren Kindern dann gegen eine Schulgebühr nutzen. Somit hätte das Rödertal ein weiteres Bildungsangebot und eine alternative zu den vorhandenen Einrichtungen im Repertoire. Die Schulgebühren belaufen sich übrigens im Schnitt auf etwa 250 Euro monatlich.

Doch bevor die ersten Schüler ihren weiterführenden Bildungsweg wieder in der Gemeinde Wachau bestreiten können, heißt es für die Verantwortlichen erst einmal die Voraussetzungen zu schaffen und mit dem privaten Träger ein Konzept zur Gestaltung auszuarbeiten sowie der Idee eine solide Basis zu geben. Die Gemeinde Wachau hätte dazu auch das passende Grundstück. Das große Areal hinter dem Sportplatz, welches momentan für landwirtschaftliche Zwecke verpachtet wird, gehört der Gemeinde. Für das 1,6 Hektar große Grundstück gibt es bereits einen Bebauungsplan für Eigenheime, doch auch ein Schulneubau wäre hier umsetzbar. „Was schlussendlich daraus wird, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht aber wir geben unser Bestes, damit es künftig wieder ein weiterführendes Schulangebot in unserer Gemeinde gibt“, so Bürgermeister Veit Künzelmann.

 

Text & Foto: Redaktion "die Radeberger"

BU: Veit Künzelmann, Bürgermeister der Gemeinde Wachau zeigt das Grundstück hinter dem Sportplatz, auf dem eine neue weiterführende Schule unter privater Trägerschaft entstehen könnte.

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