Veronika Knauer geht in den Ruhestand
„Täglich ging sie ein und aus, nun verlässt sie das Wachauer Kinderhaus.“
Die Leiterin der Wachauer Kita, Veronika Knauer, verabschiedet sich nach 35 Jahren in den Ruhestand.
„Höhen und Tiefen haben wir gemeistert, viel gelacht aber auch geweint, uns immer unterstützt und gemeinsam mit dem Team sehr viel geschafft.“
Da half selbst die beste Beruhigungspille nichts, als am vergangenen Donnerstag der große Tag der offiziellen Verabschiedung von Veronika Knauer, langjährige Leiterin des AWO Kinderhaus Wachau, vor der Tür stand. Im proppenvollen Mehrzweckraum des Kneipp-Häusl´s wurde aus diesem Anlass mit vielen Gästen und den Kindern gesungen, vieles erzählt, ein Märchen mit Witz aufgeführt, geherzt, gedrückt, erinnert und auch das ein oder andere Tränchen geweint.
„Dein Leitsatz damals zur Wendezeit: Gerade jetzt brauchen die Kinder besonders viel Harmonie, Liebe und Geborgenheit.“
Der Werdegang von Veronika Knauer, welcher im April 1985 als Erzieherin in Wachau begann und bereits 1988 als Leiterin der Einrichtung seinen Lauf nahm, konnte am besten von ihrer Wegbegleiterin Christa Brandt beschrieben werden. Der stellvertretenden Leiterin steht ebenfalls der Abschied in den Ruhestand bevor, allerdings erst im Sommer dieses Jahres. „Vor Kurzem sagtest du mir, du bist mein linker Schuh und 35 Arbeitsjahre vergingen im Nu.“, erzählt Frau Brandt in ihrer kleinen Abschiedsrede. Auch ihr ist die Wichtigkeit um Emotionalität, die dieser Abschied bedeutet, anzumerken.
„Die weiteren Jahre haben wir unser Geschaffenes bestens gelebt, den Kindern viel Geborgenheit, Liebe, Wissen und Vertrauen vermittelt, stets im Einklang mit den 5 Elementen von Kneipp und dem sächsischen Bildungsplan.“
Gemeinsam haben die beiden mit ihrem Team viel bewegt. Von der schwierigen Wendezeit über den Wechsel in die Trägerschaft und bauliche Herausforderungen sowie die Tornadoschäden auf dem Gelände im Jahr 2010. Seit Veronika Knauer, die für jeden ein offenes Ohr hat und niemals etwas anderes wollte, als mit Kindern zu arbeiten, nach Wachau kam, wurde sie von Christa Brandt als Stellvertreterin und einem aufgeschlossenen, zuverlässigen Team begleitet. So wunderte es keinen, dass die Neu-Rentnerin als verständnisvolle Chefin beschrieben wird, die jedem auch mal eine zweite Chance gewährt.
„Gesunde und glückliche Kinder sind diese Mühe wert - das waren deine Worte.“
Einige Erzieherinnen und der Hausmeister hatten sogar extra ein kleines, mit Witz gespicktes Märchen, ganz nach Tradition des Hauses einstudiert und vorgeführt. So wurde herzlich gelacht, immerhin liebt die „Vroni“ ihre Märchen und wurde als Aschenputtel fast perfekt parodiert. Wie sehr das Erzieherteam ihre Leiterin vermissen wird, steht jetzt schon fest. Zum Abschied gab es von jeder Gruppe der Einrichtung samt Betreuerinnen ein mit viel Kreativität gepacktes Geschenk. Nun kann Veronika Knauer ihre Blumen in die schönen Tonkästen mit Spatzen, Igel, Bärchen, Mäuse, Frösche oder Käfer, die jede Gruppe mit ganz eigenen Präsenten befüllt hat, pflanzen und dabei immer an die schöne Zeit zurückdenken.
„Wir feierten schon immer sehr gern, suchten Kontakte im Dorf - Frühlingsfeste, Erntedankfeste, Nikolausfeste und vieles mehr.“
Und auch vom Leitungsteam der verschiedenen AWO-Einrichtungen wurde immer wieder auf die Zuverlässigkeit und Herzlichkeit von „Vroni“ hingewiesen. Von ihnen gab es die lieben Worte gleich mit Fotos auf einem großen Herz sowie einen gut gefüllten Geschenkkorb. Vor Geschenken und Wertschätzungen für das Geleistete konnte sich Veronika Knauer an diesem Tag kaum mehr retten. Gut das ihr Mann, der ehemals Hausmeister in der Einrichtung war, sowie ihre Tochter und Enkeltochter zur Unterstützung dabei waren.
„Eine perfekte Organisation, gutes Miteinander aller Beteiligten, viele Dankesworte - das sind deine Verdienste!“
Die Gelegenheit für liebe Worte und Ehrungen ergriffen dann auch Bürgermeister Veit Künzelmann und Ortsvorsteher Robert Zukowski mit Blumengrüßen und Präsenten, genauso wie die Vorsitzende des Elternrates und die Geschäftsführerin des AWO-Regionalverbandes Radeberg, Britta Marschler.
„Deine Worte waren immer, man müsste ein Buch schreiben, über das, was man in all den Jahren hier erlebt hat.“
Zum Schluss übernahm die Hauptperson des kleinen Festes dann selbst noch einmal das Zepter, allerdings nur, um es an ihre Nachfolgerin, Sandra Ludwig, weiterzureichen. Zudem gab es noch die Kneipp-Mütze zur Identifikation mit dem seit 2009 laufenden Konzept und ein kleines Proviant-Rücksäckchen. Denn der Rucksack, den Veronika Knauer und Christa Brandt einst geschultert hatten, um die Einrichtung mit ihren Aufgaben wachsen zu lassen, ist mittlerweile doch ein ganzes Stück kleiner geworden.
„Jedes Zimmer, jede Ecke, jeder Stein kann etwas berichten. Viele damalige Kinder, heute Eltern von uns sagen: Weißt du noch damals…“
Nach 35 Jahren geht Veronika Knauer nun in Rente. Doch so ganz wird sie nicht von der Bildfläche verschwinden. Immer dann, wenn Hilfe gefragt und notwendig ist, steht sie noch zur Verfügung. Ein besonderes Highlight wird sie sich sicherlich nicht entgehen lassen. Am 05. Juni wird es ein Kneippsches Fest im Rahmen des 70-jährigen Jubiläums des Kinderhauses in Wachau geben. Spätestens dann, wird „Vroni“ doch wieder einiges zu erzählen haben und dabei sein. Immerhin war sie die Hälfte der Zeit hier im Kinderhaus Wachau tätig.
„Die Erinnerungen sind lebendig, man erfreut sich an den schönen Dingen und jetzt liegt ein ganz neuer Lebensabschnitt vor dir.“
Zitate: Abschiedsrede Christa Brandt
Text & Fotos: Redaktion "die Radeberger"
Foto 1 - Dankesworte von Bürgermeister Veit Künzelmann, Foto 2 - Dank vom Leiterteam des AWO-Regionalverband Radeberg, Foto 3 - Frau Knauer mit Nachfolgerin Sandra Ludwig, Foto 4 - Frau Knauer mit Enkeltochter umgeben von zahlreichen Abschiedsgeschenken, Foto 5 - Kita-Kollegen beim Theaterstück Aschenputtel